Interview mit Stephanie Stumph (‚Der Alte‘)

Stephanie Stumph
Stephanie Stumph (Photocredit:ZDF Jacqueline Krause-Burberg)

Aus Dresden, von der Wirtschaftskriminalität abgeworben, versteht es Annabell Lorenz (gespielt von Stephanie Stumph) mit Esprit, Charme und Witz auf der gesamten weiblichen Klaviatur zu spielen. In High Heels und schicken Kleidern fühlt sie sich genauso wohl, wie in Lederjacke, Jeans und Boots. Damit verkörpert sie eine junge, moderne Frau, die ganz sie selbst sein darf – und einfach gerne eine Frau ist. Als Kommissarin muss sie weder besonders tough, noch lieblich sein – sondern ist einfach Annabell, die mit ihrem roten Roller durch München braust, ein Faible fürs Profiling hat und dabei temperamentvoll bis ungestüm an ihre Kriminalfälle herangeht.

Stephanie Stumph
Die Ermittlungen führen die Kommissare in die Welt der Schönheits-Chirurgie. Annabell Lorenz (Stephanie Stumph, r.) hat die Eltern Paula (Eva-Maria Reichert, M.) und Hannes Wanninger (Felix Hellmann, l.) eines Patienten der Toten zur Befragung ins Präsidium geordert.

 

Interview mit Stephanie Stumph:

„Annabell Lorenz“ ist eine Kommissarin mit Esprit, Charme und Witz. Sie fühlt sich in High Heels genauso wohl wie in Lederjacke, Jeans und Boots. Sie stellt eine junge, moderne Frau dar. Die zudem temperamentvoll bis ungestüm an ihre Kriminalfälle herangeht.
Wie viel Annabell Lorenz steckt in Stephanie Stumph?

„Vom Energielevel her sind Annabelle Lorenz und Stephanie Stumph sich sehr ähnlich und auch, was die Empathie betrifft. Ansonsten würde ich hoffen, dass ich weniger schroff bin im Umgang mit Kollegen, wenigstens ein bisschen.“

„Der Alte“ spielt bekanntlich in München. Du kommst ursprünglich aus Dresden. Was ist anders oder das Besondere an München und welche Gegensätze zu anderen Städten fallen dir immer wieder (noch) auf?

„Ich mag München unheimlich gern. Besonders die Nähe zu Italien. Die Liebe zu den Bergen habe ich – im Gegensatz zu Weißwürsten – auch erst für mich entdeckt, seitdem ich hier drehe. Ich empfinde München als eine geographische und kulinarische Bereicherung in meiner Arbeitswelt.“

Der Job einer Kriminalkommissarin ist wahrlich kein leichter. Welche Erkenntnisse nimmst du für dich persönlich aus dieser Rolle und diesem Beruf mit?

„Viele unserer Komparsen sind echte Polizeibeamte, die mir von ihrem Beruf erzählen. Ich finde das wahnsinnig spannend. Das ist ein tougher Job, gerade in der heutigen Zeit. Die Polizei hat eine Menge zu tun. Leider.“

Der Alte - Stephanie Stumph
v.l.n.r.: Hauptkommissar Richard Voss (Jan-Gregor Kremp), Tom Kupfer (Ludwig Blochberger), Dr. Franziska Sommerfeld (Christina Rainer) und Annabell Lorenz (Stephanie Stumph)

„Der Alte“ bereitet seinem Namen alle Ehre, bereits seit 1977 flimmert er über die Bildschirme und ist damit älter als die junge charismatische Schauspielerin Stephanie Stumph. Wann hast du zum ersten Mal etwas von der Krimiserie mitbekommen, bzw. eine erste Folge von „Der Alte“ gesehen?

„Ehrlich gesagt, war ich nie der große Krimigucker. 20 Jahre lang bei „Stubbe“ mitzuspielen, hat mir als Krimithematik in meinem Leben gereicht. Allerdings ist es sehr witzig, unseren Kollegen Michael Ande, der fast 40 Jahre in der Reihe „ Der Alte“ dabei war, in jungen Jahren spielen zu sehen.“

Du hattest schon vor „Der Alte“ Erfahrungen mit Krimiserien, auf verschiedene Art und Weise, angefangen von „Stubbe“, „SOKO Leipzig“, „SOKO Wismar“ oder „Polizeiruf 110“. Nun stehst du aber erstmals als Kommissarin mittendrin im Geschehen. Und das seit fast genau 2 Jahren. Wie sehr prägt dich diese Rolle bereits ? Viele Serien-Kollegen beschreiben gerade den Kommissar oder Hauptkommissar als einen „Traumjob“ unter den Serienrollen, trifft das auch auf dich zu?

„Ich hatte immer schon großen Respekt vor meinen Tatort-Kollegen wie z.B. Jan Josef Liefers und Axel Prahl, die die Rolle des Gerichtsmediziners oder Kommissars, trotz trocknerer Texte und wenig Entwicklungsspielraum, in 90 Minuten Sendezeit spannend gestalten. Episodenrollen haben es da in der Regel viel leichter. Große Emotionen und extreme Charaktere bieten mehr Futter für Interpretation und Applaus.“