Gewohnt launisch wurde am Mittwochabend die 15. Ausgabe des Achtung Berlin Filmfestival im Kino International eröffnet.
Moderatorin Britta Steffenhagen führte auch in diesem Jahr durch den Abend, mit angeklebten Bart, als Anspielung an den Eröffnungsfilm ‚Kim hat einen Penis‘. Im Film von Philipp Eichholtz entscheidet sich Kim (Martina Schöne-Radunski) kurzfristig dafür einen echten Penis „anpflanzen“ zu lassen.
Ihr Freund Andreas (Christian Ehrich) kann mit der neuen Situation zunächst gar nicht umgehen. Das Sexualleben, trotz „neuer Möglichkeiten“. Und die Beziehung der beiden wird durch Kim’s Entscheidung auf eine harte Probe gestellt.
‚Kim hat einen Penis‘ ist nicht etwa wie zu vermuten ein Transgenderfilm. Das Thema über Geschlechtsidentitäten ist eher Mittel zum Zweck. Der Film ist vielmehr ein Beziehungsdrama über neue sexuelle Erfahrungen, die ein Paar nach einer gewissen Zeit sucht, oder auch braucht. Denn der Alltag von Kim und Andreas ist alles andere als aufregend.
Philipp Eichholtz‘ ist mit ‚Kim hat einen Penis‘ ein Film gelungen, der Mitten aus dem Leben eines ganz normalen Paares erzählt. Mit manchmal irrwitzigen Dialogen. Nur das mit dem Penis ist nicht ganz so alltäglich. Dient aber auch als Metapher. Für was genau sei an dieser Stelle nicht verraten, da jeder etwas anderes hineininterpretieren kann.
Die Idee dieser Geschichte stammt von Produzent Oliver Jerke – in einem Traum.
Auch das passt irgendwie. Dennoch kommt der Film etwas zu oberflächlich daher. Das Thema bietet Stoff für bissige Auseinandersetzungen und Reibungen. Denn ganz so selbstverständlich wie im Film würde die Geschlechtsumwandlung wohl kaum ein Partner oder das Umfeld der betroffenen Person aufnehmen.
‚Kim hat einen Penis‘ läuft im Wettbewerb Spielfilm des 15. achtung berlin – new berlin film award. Eine Übersicht über die Spielzeiten gibt es hier.
©JayCarpet