Viele Drehs, aber wenig Personal: Das Filmunternehmen Ufa in Babelsberg dringt wegen des Fachkräftemangels darauf, mehr Quereinsteiger zu gewinnen.
Auch Filmproduktionen bekommen den Fachkräftemangel zu spüren. Der Geschäftsführer des Filmproduktionsunternehmens Ufa in Potsdam-Babelsberg, Joachim Kosack, setzt sich dafür ein, dass künftig mehr Quereinsteiger gewonnen werden. „Es mussten bei Firmen in der Branche schon Drehs verschoben werden, weil nicht genügend Personal vorhanden war“, sagte Kosack. Fachkräftemangel sei hinter der Kamera etwa in den Bereichen Kostüm, Requisite, Ton und Beleuchtung und im Administrativen zu spüren, weniger bei der Regie und bei Schauspielerinnen und Schauspielern.
Als eine Antwort auf Personalsorgen soll eine Media Academy Babelsberg gegründet werden. Ziel sei es, den Quereinstieg zu fördern und neue Gruppen für die Filmbranche zu gewinnen, sagte Kosack. Berliner und brandenburgische Medienfirmen, das Erich Pommer Institut in Potsdam – Weiterbildungsanbieter für Medienschaffende – sowie die Wirtschaftsförderung Brandenburg sollen sich ihm zufolge dafür zusammentun. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) besuchte vor einigen Tagen auch das Set der RTL-Soap „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ).
„Die Filmbranche boomt, es wird so viel in Deutschland produziert wie seit 20 Jahren nicht“, sagte Koasack. „Aber durch die Demografie haben wir wie andere Branchen auch Probleme, unsere Teams ausreichend mit Fachkräften zu versorgen.“ Daher müsse sich die ganze Branche öffnen und Menschen etwa mit Migrationshintergrund, mit Behinderung und ohne hohe Schulabschlüsse stärker ansprechen.
Die Ufa GmbH, die TV-Filme, Serien und Kinofilme produziert, hat bereits die Ufa Adacemy ins Leben gerufen und ein Ausbildungsprogramm zum Quereinstieg auf den Weg gebracht. Das Unternehmen hat rund 1400 Beschäftigte an mehreren Standorten in Deutschland.