Kinobetreiber hoffen bundesweit auf einen Neustart und appellieren an die Politik, möglichst bald „faire“ Vorgaben zu schaffen. Aktuell seien Kinos „mit einem föderalen Flickenteppich von Auflagen“ konfrontiert, kritisierte die AG Kino – Gilde am Mittwoch. Der Verband vertritt Programmkinos in Deutschland.
„Die Stimmung ist ziemlich genervt“, sagte Verbandschef Christian Bräuer aus Berlin. Einige Kinos haben bereits geöffnet – etliche Betreiber peilen einen Neustart zum 1. Juli an. Mehrere Kinoverbände hatten sich dazu mit Filmverleihern abgesprochen, damit neue Filme in möglichst vielen Häusern anlaufen können. Die Vorgaben, zu denen Kinos wieder öffnen können, sind laut Verband aber unterschiedlich. Der Verband kritisiert, es fehlten in mehreren Bundesländern noch „verbindliche Planungsparameter“. Zudem gebe es unterschiedliche Ideen bei Abständen, Test- und Maskenpflicht, Lüftungsanlagen sowie Besucherobergrenzen. „Unser Appell geht daher an die Politik, jetzt Auflagen für die Kinos zum 1. Juli zu benennen, die verhältnismäßig, sinnvoll und bundesweit vergleichbar sind.“ Auch eine Testpflicht für Freiluftkinos, wie es sie etwa bei der Berlinale gibt, stößt mitunter auf Kritik. In Berlin dürften Menschen ohne Test die Außengastronomie nutzen, bei Open-Air-Filmvorführungen müssten sie aber einen Test vorweisen, teilte Bräuer mit. Auch ein Betreiber mehrerer Freiluftkinos in Berlin kritisierte das in einem Offenen Brief an Berlins Regierungschef Michael Müller (SPD).