Die Berlinale will mit ihrer Entscheidung, das Filmfestival 2021 trotz Pandemie stattfinden zu lassen, nach eigenen Angaben auch ein Zeichen setzen. „Wir wollen damit das Kino stärken“, sagte Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek der Berliner Zeitung (Dienstag). Wegen der Pandemie habe das Streaming zugenommen, die Kinos seien lange geschlossen gewesen.Die Berlinale zählt den großen Filmfestivals der Welt. Zuletzt waren rund 330 000 Tickets verkauft worden. Auf die These, dass das 2021 wohl nicht möglich sei, antwortete Rissenbeek: „Es sei denn, wir mieten 20 Kinos dazu.“ Sie müssten sehen, wie sie die Platzkapazitäten erweitern könnten. Derzeit gelten in Kinos Abstandsregeln, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. „Wenn nicht jeder Platz im Kino besetzt werden darf, können wir nicht so viele Tickets verkaufen wie 2020. Das ist uns bewusst“, sagte Rissenbeek. Der künstlerische Leiter Carlo Chatrian ergänzte: „Wir möchten einerseits unser Publikum nicht bestrafen. Andererseits müssen wir realistisch sein. Es ist eine Frage des Budgets.“
Das Festival Cannes war in diesem Jahr ausgefallen, Venedig fand statt. Dort habe man überall Maske tragen müssen, sagte Chatrian. Mit dem Online-Ticketing habe es sehr gut geklappt. „Natürlich gab es weniger Besucher, das hat es einfacher gemacht. Aber vor allem war es ein Energieschub für die gesamte Branche. Und das brauchen wir.“