FilmReviewsFilm Review: 'Girls Night Out'

Film Review: ‚Girls Night Out‘

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Regie: Lucia Aniello
Cast: Scarlett Johansson, Kate McKinnon, Ilana Glazer, Jillian Bell, Zoë Kravitz,
USA 2017
101 Minuten
OT: Rough Night


Es hätte alles so schön werden können.

‚Girls Night Out‘ erzählt die Geschichte einer Jungesellinen-Party, die äußerst schief läuft.

In einem kurzen Rückblick in die Collegezeit, werden uns fünf Frauen vorgestellt, die sich unter Einfluss von sehr viel Bier schwören, immer miteinander befreundet zu bleiben.

Zehn Jahre später hat der Alltag die Treueschwüre überrannt: Jess (Scarlett Johansson), eine etwas spießige junge Frau, steckt mitten im Wahlkampf um einen Senatorenposten. Alice (Jillian Bell), eine mehr-oder weniger kompetente Lehrerin, organisiert für sie eine Jungesellinnen-Party in Miami. Zusammen mit Frankie (Ilana Glazer), einer lesbischen Möchtegern-Revoluzerin und Blair (Zoe Kravitz), die kurz vor einem Sorgerechtsverfahren steht, soll es ein unvergessliches Wochenende werden. Und das wird es dann auch tatsächlich.

Jess’s australische Busenfreundin Pippa (Kate McKinnon) taucht plötzlich auf und bringt als Erste, die etwas künstlich wiederbelebte Gruppendynamik ins Wanken. Doch jede Menge Alkohol und Koks schwemmen kleine Feindseeligkeiten weg und der Abend läuft feucht-fröhlich erfolgreich an. Doch als der gemietete Stripper durch einen Unfall stirbt, läuft alles sehr schnell aus dem Ruder.

Girls' Night Out

Jess’s Anwalt wird zu Rate gezogen und sein Tipp: „Like I told Rob Lowe: If theres no body – there’s no crime!“, gibt der Nacht den letzten fatalen Schubs in die falsche Richtung.

Was folgt, ist viel panisches Herumgerenne und etliche verzweifelte Versuche, nicht nur eine Leiche loszuwerden, sondern auch tatsächlich komische Momente zu schaffen.

Wirkliche Lacher findet man eher im Versteckten: ein knallender Korken, der am Flughafen mit einem Anschlag verwechselt wird, das Horny Pärchen aus der Nachbarschaft (Demi Moore und Ty Burrell) oder die „wilde“ Wine tasting – Variante einer Junggesellenparty.

Girls' Night Out

Doch die meiste Zeit muss sich der Cast von einem an den Haaren herbeigezogenen Ulk zum nächsten hangeln. Ätliches wird in die Länge gezogen, als wenn die Autoren versucht hätten, den fehlenden Biss mit Masse zu füllen. Es werden alle Stereotypen bedient – aber nie mutig genug, um mit einer Überzeichnung den Figuren zu mehr Originalität verhelfen zu können.

Die ‚Girls Night Out‘ -Story kommt vielen sehr bekannt vor: der Film ‚Very Bad Things‘ (1998) erzählt von den selben Ereignissen, nur in umgekehrter Geschlechter- Version. Der viel gravierende Unterschied ist jedoch, dass der Film aus den Neunzigern eine wirklich rabenschwarze Komödie ist, und die Fassung von 2017 über eineinhalb Stunden vergeblich versucht das auch zu sein.

Fazit:


Drehbuch: Lucia Aniello, Paul W. Downs
Produzenten: Matt Tolmach


Ab 29. Juni 2017 im Kino

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Ja, es hätte wirklich alles so schön werden können. Wurde es aber leider nicht. 'Girls Night Out' hat das Potenzial toller Schauspieler und einer guten Story verschenkt. Der Film zeigt, dass es nicht reicht, sich auf den Ideen von „Weekend at Bernies“ bis 'Hangover' auszuruhen – man muss innovativer, kreativer und kühner sein. Ansonsten hilft nur, jede Menge Prosecco mit ins Kino zu nehmen. Oder so jung zu sein, dass man Filme wie 'Very Bad Things' noch nicht kennt. Oder am besten Beides.Film Review: 'Girls Night Out'