FilmReviewsFilm Review: 'In Darkness'

Film Review: ‚In Darkness‘

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Regie: Anthony Byrne
Cast: Natalie Dormer, Emily Ratajkowski, Ed Skrein, Joely Richardson, James Cosmo
USA 2018
Thriller, Drama
90 Minuten
FSK 16


Blinde oder gehörlose Figuren sind im Thriller- und Horrorgenre ein beliebtes Instrument, um den Zuschauer den Schauer besonders eindringlich und subtil nahezubringen.

Denn hier kommt es auf jedes Geräusch, jede Bewegung und jeden noch so kleinen spürbaren Luftzug an. Denn die anderen, funktionierenden Sinne jener Menschen, sind meist weitaus sensibler als bei nicht behinderten. Ein spannendes Grundgerüst ist also mit diesen Figuren schon gelegt. Beispiele wie ‚Don’t Breathe‘ zeigen dies Eindrucksvoll.

Hauptdarstellerin Natalie Dormer spielt im Thriller ‚In Darkness‘ die blinde Pianistin Sofia, die im Alltag gut zurechtkommt und ein extrem gutes Gehör entwickelt hat.
Doch durch den gewaltsamen Tod ihrer Nachbarin Veronique (Emily Ratajkowski) ändert sich plötzlich alles.

Eines Nachts hört Sofia, dass es in der Wohnung von Veronique, die direkt über ihr liegt, einen lauten Streit gibt. Dann ein Aufprall. Der Körper der Nachbarin liegt tot auf der Straße.


Emily Ratajkowski in ‚In Darkness‘

Sofia beginnt selbst mit Nachforschungen und begegnet dabei Veroniques Vater Radic (Jan Bijvoet), ein ehemaliger Offizier der im Balkankrieg zahlreiche Menschen ermordet haben soll. Sofias eigenes Leben gerät dabei zunehmend in Gefahr.

Regisseur Anthony Byrne inszeniert mit Natalie Dormer ein Spiel aus diversen Sinnes-Täuschungen und gestattet dem Publikum nur Stück für Stück Durchblick und Orientierung.

Dabei stellt die Wohnung der Pianistin den Hauptschauplatz des Films dar. Die wechselnde Beleuchtung des Sets dient dabei ausschließlich dem Zuschauer und nicht der blinden Darstellerin.

So beginnt der düstere Thriller ‚In Darkness‘ durchaus spannend. Als Zuschauer ist man noch gefangen aus Sinnestäuschungen und der Frage wer spielt hier ein Spiel.
Zudem spielt Natalie Dormer die blinde Pianistin sehr überzeugend und intensiv.

Aber der Film verliert aber zusehends an Fahrt und Spannung. Twists verlaufen ins Leere. Einige scheinbar geheimnisvolle Figuren werden zum Teil halbherzig gespielt und verlieren schnell das Interesse des Zuschauers.


Natalie Dormer und Ed Skrein in ‚In Darkness‘

Mit zunehmender Spieldauer wird deutlich, dass es doch sehr an einer gut funktionierenden Handlung fehlt. Im Film kommen mehrere Handlungsstränge und Motive dazu, die sich aber nicht stimmig in das Gesamtgeschehen einbinden mögen.

Der angesprochene Bosnienkrieg zum Beispiel ist nur ein Pseudo-Motiv. Und so endet Der Film verwirrender als er begonnen hat. Mit weitaus weniger Dramaturgie, als er zu Anfang versprochen hat.


Drehbuch: Anthony Byrne, Natalie Dormer
Produzenten: Ben Pugh, Josh Varney
Kamera: Si Bell
Schnitt: Tom Harrison Read, Paul Knight
Musik: Niall Byrne

Ab 16. November 2018 auf DVD/Blu-ray erhältlich:

© Universum Film GmbH

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Fazit: Eine blinde Pianistin wird Zeugin eines vermeintlichen Mordes. Was verspricht ein spannender Thriller zu werden, und durchaus vielversprechend beginnt, verliert zusehends an Dramaturgie und Glaubhaftigkeit. Schuld daran sind die Nebenfiguren, merkwürdige Wendungen, das Drehbuch und die zunehmend verwirrende Story. Am Ende bleibt eine stark aufspielende Natalie Dormer im Gedächtnis. Alles um sie herum kann in 'In Darkness' nicht mithalten.Film Review: 'In Darkness'