Regie: Dexter Fletcher
Cast: Taron Egerton, Jamie Bell, Richard Madden, Gemma Jones, Bryce Dallas Howard u.a.
GB 2019
121 Minuten
Rocketman – ein musikalisches Biopic über die extravagante Rocklegende Elton John.
Taron ist Elton. Das ist und wird nach Anschauen des Films deutlich, so überzeugend verkörpert Egerton Elton John. Mit extravaganten Brillen, einer ikonischen Garderobe und hochhackigen Stiefeln wird Taron Egerton zu Elton John und altert dank eines wirklich guten Make-ups ziemlich gut. Er spielt, singt und tanzt. Egertons Interpretation der Songs ist authentisch, sein Talent dafür ist unbestreitbar für diese „atemberaubende“ Performance – was Elton John höchstpersönlich bestätigte!
Der Film beginnt damit, dass John bei einer Reha-Gruppentherapie auftaucht, wo er seine persönlichen Probleme vorträgt. Dann, von „The Bitch is Back to I’m Still Standing“, tauchen wir mit verträumten choreografierten Musicalnummern in Eltons Leben ein – das tanzende und funkelnde „Saturday Night’s Alright (For Fighting)“, den fliegenden Krokodil-Felsen, die lustige „Honky Cat“ mit John Reid (Richard Madden), die herzzerreißende „Goodbye Yellow Brick Road“ mit dem Songwriter Bernie Taupin (Jamie Bell).
Dieses mit Stars besetzte Biopic tut sich allerdings etwas schwer, ein gewisses erzählerisches Gleichgewicht zwischen den Nebenrollen und dem allgegenwärtigen Hauptakteur zu finden. Die Nebenrollen sind definitiv gut besetzt und gespielt, aber einige Charaktere sind zu oberflächlich. Glücklicherweise ist die brüderliche Chemie zwischen Egerton und Bell sowie die körperliche Anziehung zwischen Egerton und Madden spürbar.
Die andere Herausforderung bestand darin, die Lebensgeschichte einer homosexuellen Ikone nicht zu Anstößig für das breite Publikum zu erzählen. Dies gelingt Regisseur Dexter Fletcher zwar größtenteils, aber auch hier hätte dem Film etwas mehr Tiefe gut getan.
Drehbuch: Lee Hall
Produzenten: Elton John, David Furnish, Matthew Vaughn, Adam Bohling, David Reid
Kamera: George Richmond
Schnitt: Christopher Dickens
Musik: Matthew Margeson
Ab 30. Mai 2019 im Kino