Berlinale 2020Kurzreview: 'Persischstunden' - NS-Drama mit Lars Eidinger

Kurzreview: ‚Persischstunden‘ – NS-Drama mit Lars Eidinger

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Das Drama ‚Persischstunden‘ (Persian Lessons) beginnt mit einer Lüge. Als die Nationalsozialisten den jungen Juden Gilles fassen, gibt er sich als Perser aus. Künftig soll er einem Hauptsturmführer (Lars Eidinger) Farsi beibringen. Das Problem: Gilles kann die Sprache natürlich nicht – und unterrichtet ihn in Fantasiewörtern. Gilles – gespielt vom Argentinier Nahuel Pérez Biscayart – erfindet immer neue Wörter.

Der Film erzählt, mit welchen Tricks der Mann zu überleben versucht. Denn ihm droht der Tod, sollte er auffliegen. Schauspieler Eidinger macht aus dem Hauptsturmführer eine interessante Figur. Er organisiert im Lager die Verpflegung, will nach dem Krieg aber in Teheran ein Restaurant eröffnen.
Man guckt den beiden Hauptdarstellern gerne zu, wie sie ihre Rollen ausfüllen.

‚Persischstunden‘ zeigt zwei hervorragende Schauspieler in einer düsteren Atmosphäre, die an ein Kammerspiel erinnert. Auch wenn die Geschichte zuweilen etwas naiv, ist der Film sehenswert. Mitunter wird die düstere Stimmung durch eine unfreiwillige Situationskomik, bedingt durch die gesprochene Fantasiesprache, etwas aufgelockert.
Der Film von Regisseur Vadim Perelman feierte auf der diesjährigen Berlinale Weltpremiere.

‚Persischstunden‘ – Kinostart 24. September 2020

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