Kulturstaatsministerin Monika Grütters will für die coronabedingten Hilfen für die Kulturszene 1,5 Milliarden Euro zusätzlich aus dem Bundeshaushalt. Die Pandemie treffe den Kultur- und Medienbereich mit voller Härte, sagte die CDU-Politikerin am Freitag in Berlin. Der Bund hatte noch vor dem zweiten Lockdown für die Kultur ein eigenes Programm in Höhe von einer Milliarde Euro aufgelegt. Das will Grütters nun um weitere 1,5 Milliarden aufstocken. „Der zweite Lockdown war nicht in der ersten Milliarde eingepreist“, begründete Grütters.
Bisher sind rund 34 000 Anträge auf Hilfen in den 60 Teilprogrammen der Kultur eingegangen. Etwa ein Drittel davon sei bewilligt. Von der ersten Milliarde sind demnach fast 880 Millionen verplant, die einzelnen Programme zudem um rund 350 Millionen überzeichnet. „Der deutlich höhere Bedarf ist erkennbar“, sagte Grütters. Ohne weitere Hilfen drohe ein „immenser Schaden für den kulturellen Reichtum“.
Grütters kündigte an, in der kommenden Woche im Haushaltsausschuss des Bundestages für die zusätzlichen Mittel werben zu wollen.
Ein Ende des Lockdowns in der Kultur mag auch die Kulturstaatsministerin nicht absehen. „Kultureinrichtungen gehörten zu den ersten, die geschlossen wurden. Sie dürfen nicht die letzten sein, die wieder öffnen dürfen“, mahnte Grütters. Museen etwa seien gut gegen die Infektionsrisiken vorbereitet, sie „müssen zu den ersten gehören, die wieder aufmachen“. Das kulturelle Angebot sei „dringend notwendig“.