Die von der Corona-Pandemie gebeutelte Kinobranche hat für die Kinos „Abstandsregelungen mit Augenmaß“ gefordert. „Wir appellieren an die Politik, die Abstandsregeln bundesweit auf einen Sitzplatz zwischen Besuchergruppen zu reduzieren, ohne Maskenpflicht am Platz während des Films“, heißt es in einer Erklärung zur 20. Filmkunstmesse Leipzig. Dort treffen sich laut der Mitteilung zum ersten Mal seit langem über 700 Kinobetreiber, Filmverleiher und Filmschaffende aus ganz Deutschland.
In den meisten Bundesländern gilt demnach noch der Abstand von 1,50 Metern zwischen den Besuchern im Saal. Die Auslastung sei auf 25 bis 30 Prozent beschränkt. „Dies kommt praktisch einem Berufsverbot gleich“, so die AG Kino-Gilde Deutscher Filmkunsttheater. Die Bundesländer Sachsen und Nordrhein-Westfalen hätten bereits eine solche Regelung umgesetzt, wie sie der Verband nun einheitlich will. Gilde-Chef Christian Bräuer, in Berlin Betreiber der Yorck-Kinos, hat sich bereits vor Monaten für neue Abstandsregeln ausgesprochen. Der Verband sieht darin die Grundlage für die Wiederbelebung des Kinomarkts in Deutschland, der mehr als 1400 mittelständische Betriebe umfasse. Andernfalls werde die Filmwirtschaft großen Schaden nehmen. Der Verband listete die Hygiene-Maßnahmen der Kinos auf und betonte, die Betreiber seien sich ihrer Verantwortung voll bewusst.