Die deutschen Filmfestivals verlangen mehr Beachtung bei den politischen Strategien zur Bewältigung der Corona-Krise. „Während viele Kultursparten in konkrete Gespräche zu Exitstrategien für die Zeit nach Corona einbezogen werden, ist dies für das Festivalwesen nicht der Fall“, teilte die Arbeitsgemeinschaft der Filmfestivals in Deutschland (AG Filmfestival) in München mit. In der AG haben sich mehr als 100 Filmfestivals zusammengeschlossen, darunter so renommierte Veranstaltungen wie das Filmfest München, die Hofer Filmtage und die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Insgesamt gibt es nach Angaben der AG mehr als 400 Filmfestivals in Deutschland. Die AG erklärte, dass die Festivals in den vergangenen beiden Jahrzehnten zu einem relevanten Teil in der Verwertungskette der Filmbranche geworden seien. „Beinahe alle Filmfestivals in Deutschland und international hatten in den vergangenen Jahren einen enormen Zuwachs an Publikum zu verzeichnen.“ Filmfestivals hätten dadurch das bundesweite Kinosterben abbremsen können. So fordert die AG auch eine bessere Förderung der Festivals. „Eine stärkere Berücksichtigung würde allen in der Auswertung von Filmen Beteiligten zugute kommen – den Filmen, den Vertrieben, den Kinos und dem Publikum.“ Zudem sollten Kinos, die speziell für Festivals geeignet seien, besonders gefördert werden.
Die AG betont: „Nicht erst seit der Corona-Krise ist die Kinostruktur gefährdet.“