Der Kulturhaushalt des Bundes wird in Corona-Zeiten deutlich gesteigert. Der Haushaltsausschuss des Bundestages bewilligte am Donnerstag in Berlin ein Plus von 170 Millionen Euro. Damit steht für Kulturausgaben im kommenden Jahr die Rekordsumme von gut 2,1 Milliarden Euro zur Verfügung. „Zahlreiche Kulturprojekte in allen Teilen des Landes können durch die Unterstützung des Bundes zusätzlich realisiert werden“, sagte Patricia Lips, zuständige Berichterstatterin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Zu den mehr als 100 Projekten, bei denen der Bund weitere Finanzen zusichert, gehörte etwa die Sanierung des Bayreuther Festspielhauses mit 84,7 Millionen Euro. In dem Haus auf dem Grünen Hügel, wo traditionell die Richard-Wagner-Festspiele stattfinden, stehen umfassende Arbeiten an. Für die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten stellt der Bund jeweils 100 Millionen Euro bis 2027 zur Verfügung. Beide Länder müssen die gleiche Summe jeweils gegenfinanzieren. Mit 42 Millionen Euro soll die Urania in Berlin zu einem nationalen Bürgerforum für Demokratie und Vielfalt, Wissenschaft und Umwelt entwickelt werden. „Dem Bund ist Kultur, Erinnern und Bewahren wichtig – insbesondere in der Hauptstadt“, sagte der SPD-Abgeordnete Swen Schulz. Das Bauhaus-Archiv bekommt 14 Millionen Euro zusätzlich. Die dritte Teilinstandsetzung am Haus der Kulturen der Welt wird mit mehr als zwei Millionen Euro unterstützt. Deutschlands größte Kulturinstitution, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz bekommt mit fünf Millionen Euro nun fast 160 Millionen Euro für den Erhalt der teils maroden Bauten. Chemnitz kann für sein Programm als Europäische Kulturhauptstadt 2025 auf 25 Millionen Euro vom Bund setzen, die gleiche Summe soll aus Sachsen kommen. Damit werde die Stadt dabei unterstützt, „ihre kulturelle Vielfalt ganz im Geiste ihres Titels in die Welt hinauszurufen“, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU).