Unter Beisein des italienischen LGBT-Aktivisten Franco Grillini wurde am Sonntagabend der Dokumentarfilm ‚Let’s Kiss‘ von Filippo Vendemmiati mit dem Publikumspreis des 8. Italian Film Festival Berlin ausgezeichnet. Insgesamt wurden im Wettbewerb des Festivals 8 Filme im Kino in der Kulturbrauerei gezeigt.
In ‚Let’s Kiss‘ porträtiert Regisseur Filippo Vendemmiati mit Franco Grillini einen Vorkämpfer für die Anerkennung der bürgerlichen Rechte schwuler, lesbischer und transsexueller Menschen in Italien. Dabei ist eine sehr persönliche Dokumentation entstanden.
Vendemmiati wollte keine Dokumentation, wie er bei einem Q&A auf dem Festival in Berlin erzählte, die – wie sonst üblich – aus vielen Interviews besteht, sondern dass Grillini, Ehrenpräsident der italienischen LGBT-Organisation Arcigay, selbst seine Geschichte erzählt.
Und die Kamera begleitet ihn dabei. Von den Anfängen in Bologna über New York, ganz Italien und Europa.
Von persönlichen Begegnungen, Weggefährten und Auftritten in italienischen Talkshows, wo Grillini in den 80er/90er Jahren mit Vorurteilen und teils Anfeindungen zu kämpfen hat, zeichnet ‚Let’s Kiss‘ ein breites Bild aus dem Leben des Aktivisten.
Vor allem ist die Dokumentation eine sehr persönliche. Dies wird deutlich, als Franco Grillini während des Q&A im Kino in der Kulturbrauerei Berlin davon erzählt, dass er viele Geschichten erzählen könne. Der schönste Moment in seinem Leben aber sei der gewesen, als er seine Mutter als frisch gewählter Parlamentarier in das italienische Parlament in Rom auf seinen Platz setzen konnte und sie als Abgeordnete anredete.
Es sind die kleinen intimen Geschichten, die diese Dokumentation besonders und berührend machen.
„Meine Homosexualität hat mir mindestens 25 Jahre Langeweile erspart. Ein Wunder ist es, diese freundliche Revolution erreicht zu haben.” – Franco Grillini