Die italienische Regielegende starb am 26. November 2018 im Alter von 77 Jahren in Rom nach langer schwerer Krankheit.
Bertoluccis inszenierte Filme wie ‚Der letzte Tango in Paris‘, der Marlon Brando (parallel mit ‚Der Pate‘) ein triumphales Comeback ermöglichte, Oder ‚1900‘, ‚Gefühl und Verführung – Stealing Beauty‘, oder das monumentale Epos ‚Der letzte Kaiser‘, über Pu Yi, den letzten Kaiser von China, erhielt neun Oscars, darunter den für die beste Regie.
Bertolucci drehte Dokumentarfilme, beteiligte sich an der römischen Kommunalwahl und wurde eine streitbare Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. 1970 begründeten seine Filme ‚Die Strategie der Spinne‘ und ‚Der große Irrtum‘ (nach Alberto Moravias Roman), die sich beide mit Faschismus, politischem Verrat und Homosexualität auseinander setzten, Bertoluccis internationalen Ruhm, der nach ‚Der letzte Tango in Paris‘ (1972), der eine heftige Debatte um Kunst, Sexualität und Pornografie auslöste, zu Weltruhm wurde.
Sein Epos ‚1900‘ erzählte mit den Mitteln des avanciertesten Kinos die Geschichte Italiens von 1900 bis 1945 am Beispiel eines Bauernsohnes (Gérard Depardieu) und eines Großgrundbesitzersohnes (Robert De Niro). Bertolucci drehte, den Jahreszeiten folgend, über ein Jahr in der Po-Ebene, zeitweise mit gebrochenen Armen.
Bertolucci verließ zeitweilig Italien und Europa, um nach der Rückkehr mit ‚Der letzte Kaiser‘ (1987) seinen größten Erfolg und weltweiten Triumph feiern zu können.