‚Body of Truth‘ zeigt starke Frauen in der Kunst
Marina Abramović, Shirin Neshat, Sigalit Landau und Katharina Sieverding – vier starke Frauen hat die Regisseurin Evelyn Schels für ihren Dokumentarfilm ‚Body of Truth‘ porträtiert. Ihr Werk gibt Einblicke in das Leben und vor allem das Denken der Künstlerinnen. Ein wichtiges Thema: der menschliche Körper und seine Verletzlichkeit. Besonders deutlich wird das in den Szenen, in denen die Performance-Künstlerin Abramović bei Kunstaktionen nackt vor der Kamera steht. Eine Überwindung, wie sie bei der Premiere im März zugab. Geschämt habe sie sich aber nicht: „Es war mir egal, ob ich gut aussehe oder nicht gut aussehe. Ob ich alt aussehe, oder egal, der Körper sprach für sich selbst, das Konzept, nicht mein eigener, privater Körper.“
‚Body of Truth‘ ist auch ein Zeitdokument und zeigt Frauen, die jede ihren eigenen Weg gefunden haben, um mit Erfahrungen oder dem Wissen um Gewalt, Krieg oder Unterdrückung umzugehen. Es geht um den Jugoslawienkrieg, den die serbische Künstlerin Abramović erlebte, ebenso wie um den Nahost-Konflikt, die iranische Revolution oder den Faschismus und den Holocaust. Die iranische Fotografin und Filmemacherin Neshat etwa sieht Körper als Fläche für politische Botschaften und greift in ihren Bildern die Rolle der Frauen in der muslimischen Welt auf. Oder Sigalit Landau aus Israel, die Alltagsgegenstände ins Tote Meer taucht, wo sie von Salzkristallen eingehüllt werden und in deren Werk immer wieder die Schrecken des Holocaust anklingen. Und schließlich die Düsseldorfer Fotografin Katharina Sieverding, die unter anderem berühmt ist für ihre Selbstporträts. Was den Film so spannend macht: Schels (‚Georg Baselitz‘) zeigt nicht nur die künstlerische Sicht der Frauen, ihre Hoffnungen und Ziele. ‚Body of Truth‘ gibt auch intime Einblicke in ihr Gefühlsleben und zeigt, wie wichtig mutige, starke Frauen für die Gesellschaft sind.
‚Body of Truth‘ – ab 10. September 2020 im Kino