Regie: Vaughn Stein
Cast: Margot Robbie, Simon Pegg, Mike Myers, Dexter Fletcher, Max Irons
USA 2018
Thriller
92 Minuten
FSK 16
In seinem Langfilmdebüt inszeniert Regisseur Vaughn Stein, der bisher Kurzfilme drehte oder auch als Second Unit/Regie-Assistent bei u.a. ‚Die Schöne und das Biest‘ und ‚World War Z‘ dabei war, einen futuristischen Thriller. Mit Margot Robbie (außerdem Produzentin), Simon Pegg und Mike Myers zudem prominent besetzt.
Das Setting und der Neon-Look erinnern dabei an Filme wie ‚Mute‘, ‚The Neon Demon‘ oder ‚Blade Runner‘. Irgendwas dazwischen. Und so präsentiert sich auch ‚Terminal‘.
Ein paar Leute werden, scheinbar ohne weiteren Grund, umgebracht. Zum Beispiel von den beiden Auftragskillern Vince (Dexter Fletcher) und Alfred (Max Irons).
Ein anderer, der todkranke Lehrer Bill (Simon Pegg), mit Selbstmordgedanken, vertraut sich einer fremden Kellnerin (Margot Robbie) an. Schließlich tauschen sie diversen Selbstmordvarianten aus.
Dann gibt es einen Hausmeister namens Clinton (Mike Myers), der überall lauert und das Treiben um ihn herum beobachtet. Scheinbar unbeteiligt. Was sich später aber als Trugschluss herausstellen wird.
Vieles in ‚Terminal‘ ist verwirrend. Zunächst passiert nicht all zuviel. Es begegnen sich Menschen. Reden. Wie in einzelnen Episoden. Wenig nachvollziehbar worauf der Film hinaus will. Dies ist auch den kuriosen Dialoge geschuldet.
Tatsächlich zeigt sich erst im letzten Viertel, dass es sich um einen Rachethriller handelt. Dann zieht der Film an. Denn die mysteriöse Kellnerin (Margot Robbie) ist mit allen Beteiligten verbunden. Mit ihr vereinen sich die vorangegangen Episoden. Auch wenn deren Sinn nicht wirklich klar wird.
Eigentlich spielt in dem Thriller nur das Finale eine Rolle. Denn lediglich in den letzten Minuten schafft es der Film den Zuschauer zu „fesseln“. Wenn Annie (Margot Robbie) die Geschichte zu einem Ende bringt. Wenn sich Situationen auflösen und endlich ihre Geschichte vollends entfaltet. Denn der Plot besteht aus der physisch labilen Frau, die furchtbaren als Mädchen und junge Frau erleben musste und sich nun an einzelne Personen wie der der Welt rächt.
Problem ist nur, dass sich zu keiner Zeit ein Spannungsbogen aufbaut, der das Publikum mitzieht.
‚Terminal‘ ist ein stylischer Thriller, der besonders mit Margot Robbie und Simon Pegg eine große Besetzung auffährt, die zwar in einigen Szenen groß aufspielen kann (Das philosophieren über Selbstmordtheorien zwischen Robbie und Pegg ist so ein Highlight), sonst aber oft in plumpen Dialogen erstickt.
Die Hauptdarstellerin Margot Robbie ist mit ständig wechselnden Outfits und Make-up nur bedingt sehenswert (Ihre Darbietung erinnert zuweilen an die der Harley Quinn aus ‚Suicide Squad‘). Nicht selten wirkt sie eher wie im falschen Film. Das liegt aber nicht an ihr, sonder an der Rolle. Weil man weiß, dass sie doch so viel mehr kann, aber diese Figur und das Drehbuch es nicht zulassen.
Aber ohne sie, das gehört zur Wahrheit dazu, wäre ‚Terminal‘ nur halb so sehenswert.
Mike Myers aber ist als Hausmeister leider eine Katastrophe.
‚Terminal‘ kann immerhin mit einer guten Kameraarbeit aufwarten. Der Versuch einen Thriller zu produzieren, der sich von bekannten Mainstream-Projekten abhebt, darf und soll honoriert werden.
Drehbuch: Vaughn Stein
Produzenten: David Barron, Molly Hassell, Arianne Fraser, Margot Robbie, Tom Ackerley, Josey McNamara, Sophia Kerr, Teun Hilte
Kamera: Christopher Ross
Schnitt: Johannes Bock, Alex Marquez
Musik: Anthony Clarke, Rupert Gregson-Williams
Ab 16. November 2018 auf DVD/Blu-ray erhältlich:
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