Kinoverbände haben die Regeln zur Wiedereröffnung von Lichtspielhäusern kritisiert. „Welche Hygienemaßnahmen wir umsetzen sollen, ist bisher bundesweit nicht klar geregelt“, sagte Christine Berg vom Vorstand HDF Kino der Deutschen Presse-Agentur. In ganz Deutschland gebe es keine einheitliche Linie. Eines der größten Probleme seien zudem die Abstandsregeln, die meist 1,5 Meter zwischen Besuchergruppen vorschreiben. Das bedeutet, dass mehrere Plätze neben, vor und hinter einem Besucher frei bleiben müssen. So kann ein Kinosaal laut Berg aber nur zu maximal 20 oder 25 Prozent ausgelastet werden. „Wenn zwei Plätze belegt sind, müssen 12 frei bleiben“, so Berg. „Oberste Priorität ist, Gäste und Mitarbeiter zu schützen. Aber wir haben das Gefühl, dass die Regeln für Kinos wahnsinnig streng angesetzt werden.“ Sie verwies auf Supermärkte oder die Bahn, wo nicht immer 1,5 Meter Abstand gehalten werden. Christian Bräuer von der AG Kino betont, dass schon ein Meter Abstand – wie in Österreich, Italien und Frankreich – eine Verbesserung wäre, weil dann immerhin jede Reihe besetzt werden könnte. „Dann wäre ein Schachbrettsystem denkbar, bei dem zwar jede Reihe, die Plätze aber versetzt und nicht direkt hintereinander belegt werden.“ Wenn es allerdings bei einem Abstand von 1,5 Metern bleibe, befürchtet er massive Umsatzeinbußen.
Bundesweit sind auch die Termine für die Kino-Wiedereröffnungen uneinheitlich geregelt. Die ersten Lichtspielhäuser in Hessen, Sachsen und Schleswig-Holstein haben bereits geöffnet. Am Montag (25.5.) dürfen Kinos in Mecklenburg-Vorpommern folgen, Mitte der Woche die in Rheinland-Pfalz und am Donnerstag (28.5.) dann in Sachsen-Anhalt. Für Samstag ist die Wiederöffnung in Nordrhein-Westfalens Kinos geplant. Für die anderen Bundesländer sind bisher keine Termine bestätigt.