KolumneWas im Ohr bleibt… Filmscore der Extraklasse!

Was im Ohr bleibt… Filmscore der Extraklasse!

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Clean gesehen, beeindrucken Filme zunächst mal durch ihre Bilder. Diese verankern sich und bleiben, je nach Qualität, mehr oder weniger lange im Gedächtnis. Doch um ein Gesamtwerk darzustellen braucht es mehr als nur Bilder: es braucht Musik! Erst durch einen, die Bilder ergänzenden, Score kommt der Zuschauer in den Genuss, den der Regisseur für ihn geplant hat.
Eine passende Theme oder sogar einen ganzen Soundtrack zu komponieren ist nicht unbedingt jedermann’s Sache. Nur einige Wenige schaffen es, einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. John Williams und Danny Elfman gehören zweifellos in diese Kategorie der Königklasse!

John Williams

Universal Pictures

Wer hat sich im Schwimmbad nicht schon ängstlich umgeschaut, wenn ihm die Titelmusik von „Jaws“ durch den Kopf ging? Oder wer erwartet nicht Darth Vader hinter der nächsten Ecke, wenn die Filmmusik von „Star Wars“ irgendwo ertönt?

Verantwortlich für diese Assoziationen ist einer der definitiv erfolgreichsten Filmscore-Erschaffer unseres Jahrhunderts: John William. Mit 28 Zusammenarbeiten im Prinzip der „Haus-und Hof“ –Komponist von Steven Spielberg. Williams hat fast jeden wirklich bahnbrechenden Filmscore geschrieben, der dem Kinobesucher ein ewiges Kopfkino beschert. Doch nicht nur für Spielberg, sondern auch Chris Columbus, Oliver Stone und George Lucas engagierten den begnadeten Komponisten für Ihre Werke.

Darüber hinaus komponiert Williams Sinfonien, schreibt Fanfaren für Olympische Spiele, musikalische Firmenlogos wie z.B. das von DreamWorks SKG und schrieb für die Verteidigung von Barack Obama als 44. Prädident der Vereinigten Staaten ein Quartett.

Seine Stärke bezieht Williams vermutlich aus seiner Flexibilität. Eine Festlegung auf ein Genre ist ihm fremd. Kontinuität herrscht jedoch bei der Umsetzung: seine Kompositionen werden meistens von einem imposanten Orchester begleitet. Seine Wandelbarkeit und seine Leidenschaft, auch die sanftesten Emotionen mit leisen Tönen einfangen zu wollen, macht John Williams Musik so einzigartig und jeden Film unvergesslich!

Danny Elfman

In gewisser Hinsicht finden sich viele Parallelen zwischen Williams und Elfman, obwohl letzterer nicht nur komponiert, sondern auch gern mal als Lead-Sänger in Erscheinung tritt. Auch Elfman hat mit Tim Burton einen “Favorit Director”, mit dem ihn neben einer großen Anzahl gemeinsamer Filmprojekte auch eine enge Freundschaft verbindet. Auch er setzt seine Kompositionen stets in groß orchestrierten Partituren um. Während Williams jedoch einen eher klassischen Stil vertritt, wirken Elfmans Werke um einiges verspielter. Umso besser harmoniert dies mit Burtons oft morbiden Märchen, garantieren aber auch für eine gewisse Wiedererkennbarkeit beim Zuhörer.


Disney

Elfmans Werk wird zwar häufig mit Burtons skurrilen Geschichten in einen Topf geworfen, geht jedoch weit darüber hinaus. Neben Sam Raimi, mit dem Elfman ebenfalls eine jahrelange Zusammenarbeit verband, haben auch Guillermo del Toro, Josh Whedon und Gus Van Sant gerne seine Dienste für ihre Filme in Anspruch genommen. Zudem verdanken die Simpsons ihre berühmte Main-Theme der verträumten Feder von Elfman.

Dank seiner Hobby-Karriere als Leadsänger muss sich Elfman nicht immer nur mit seiner Rolle als Composer begnügen. In den Filmen “Nightmare befor Christmas” und “Corpse Bride” (beide von Tim Burton) leiht Elfman einigen Figuren auch mal seine Stimme. Für sein Werk, dass hoffentlich noch weit entfernt von einer Vollendung liegt, gehört er längst der Oberklasse an.

Auch wenn es dem Publikum erst im Nachhinein auffällt, die Erinnerung erst beim erneuten “hören” einer bestimmten Melodie aufploppt oder der Handyton des Kollegen eine nicht geahnte Gänsehaut verursacht – Elfman und Williams haben es geschafft, in den Köpfen der Menschen stets präsent zu sein – und das muss man erstmal schaffen!

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